Renate Schoof erzählt vom Älterwerden, von den Freuden und Herausforderungen, die der Lebensabschnitt 70 plus bereithält. Die Erzählungen handeln von Geburtstagen, von einer Diamantenen Hochzeit, von beglückenden Freiräumen, aber auch vom lebensklugen, kreativen Umgang mit dem Alleinleben und den Veränderungen des Alltags.
Die Lektüre regt an, der Weisheit des eigenen Herzens zu folgen und jedes neue Lebensjahr als Geschenk zu empfinden.
Rezension
Das gerade neu erschienene Buch von Renate Schoof – Schriftstellerin aus Göttingen – ist sehr gut lesbar in Großdruck und erzählt vom Älterwerden, von den Freuden, Herausforderungen, beglückenden Freiräumen, Veränderungen des Alltags und kreativem Umgang mit dem Alleinleben.
Einige der Protagonisten lernen ganz neue Seiten an sich kennen, andere schließen Freundschaft mit ihren Schwächen und erfahren wie gut es tut, bei sich zu sein oder sich einen sehr alten Wunsch zu erfüllen. Endlich “in die Freiheit – endlich den Gefühlen freien Lauf lassen“ so beginnt die ERZÄHLUNG eines Lehrers, der pensioniert wird und große Pläne macht. Während einer langen Straßenbahnfahrt hin zum 85. Geburtstag einer Freundin träumt eine Erzählerin sich zurück zu all den Festen, die sie zusammen gefeiert haben, den Kindergeburtstagen, Hochzeiten, Sommerfesten und jetzt möchte ihre Freundin „ all die Lieben ihres Lebens noch einmal um sich versammeln“. Von Vertrauensbeweisen und Lebensinhalten erzählen Besuche in einem Alten- und Pflegeheim, von der Kurzzeitpflege mit der Planung von einem Wettbewerb mit Kirschkernen, aber auch von „eins mit ich selber sein“, Einsamkeit. Von der Liebe zu seiner Frau, die die Grundlage seines Glücks am diamantenen Hochzeitstag ist, die Liebe sich im Laufe der Jahre nur verändert hat, sagt der Ehemann „ aus Flammen ist Glut geworden. “
Zeit im Überfluss zu haben in der Natur, im Schreiben, in der Literatur, Kunst und Musik zu genießen, sich alte Wünsche zu erfüllen, sich aber auch den Herausforderungen in der Gemeinschaft zu stellen, ist das Credo dieses lesenswerten Buches.
Barbara Matuschewski (https://seniorenlotse.bremen.de/2021/02/kirschen-zum-fruehstueck/)
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Auf dem Titel lädt eine Sammeltasse aus dem Geschirrschrank der Großeltern, gefüllt mit roten und schwarzen Knorpelkirschen, zum Frühstück ein und auch dazu, das liebevoll gestaltete Buch gleich aufzuschlagen und mit dem Lesen zu beginnen. Einfühlsam erzählt Renate Schoof (71), Autorin zahlreicher Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, in „Kirschen zum Frühstück“ vierzehn Geschichten vom Älterwerden und über das Altsein. Die Erzählungen und Kurzgeschichten regen an, sich mit den handelnden Personen in die eigene Vergangenheit zurückzuträumen.
Es sind Mutmach-Geschichten auf literarischem Niveau, in denen sich Menschen um die 70, aber auch SeniorInnen, die bereits die 80 überschritten haben, wiederfinden. Prägnante Einblicke in gelebtes Leben spielen in einem Gestern, in dem Begegnungen, Nähe und gemeinsames Erleben selbstverständlich waren. So schenkt die Autorin in einer von menschlicher Nähe geprägten Gegenwart ihren Figuren, und damit den LeserInnen, einen versöhnlichen, fruchtbaren Umgang mit schönen und schweren Erinnerungen. Und das tut gut, nicht nur in Zeiten erzwungener Einsamkeit und allgegenwärtiger Corona-Berichterstattung.
Mehrere der Geschichten handeln von Menschen, die allein oder zu zweit gern in ihrer häuslichen Umgebung leben, ihre „Diamantene Hochzeit“ vorbereiten oder sich auf einem „Schulfest“ mit Ehemaligen über längst vergangene, nicht immer einfache Zeiten austauschen. Aber auch in der Gemeinsamkeit des Seniorenstifts lassen sich alte Wünsche erfüllen. „In Gesellschaft schmeckt es besser“, heißt es zum Beispiel, oder im „Haus am Deich“ erhält jemand Hilfestellung bei der Bewältigung eines wiederkehrenden Albtraums.
Renate Schoof gelingt es, ihren den Leserinnen und Lesern anvertrauten Personen die Welt etwas heller zu machen. Auf diese Weise regt die Lektüre an, der Weisheit der eigenen Seele zu folgen und jedes neue Lebensjahr als Geschenk zu empfinden, wie es treffend im Vorwort heißt. Es entsteht ein Gefühl von Zuversicht, von einer Art „Gottvertrauen“. Denn es erweist sich, dass das Leben denen, die dafür offen sind, in jedem Alter auch glückliche Fügungen und freundliche Begegnungen bereitet. Und für eine solche Offenheit sensibilisiert die Lektüre; Natürlichkeit, Reife und Unkompliziertheit im Umgang miteinander helfen, zwischenmenschliche Grenzen zu überwinden.
Weil in einigen Geschichten Themen des kollektiven Gedächtnisses angesprochen werden, wie zum Beispiel die Sturmflut von 1962 oder Schulerfahrungen in der Nachkriegszeit (u. a. die strikte Trennung von evangelischen und katholischen Kindern in konfessionellen Schulen), eignet sich der Band „Kirschen zum Frühstück“ in besonderem Maße auch zum Vorlesen, zum Wachrufen von Erinnerungen in Erzählkreisen und Schreibgruppen oder zur Anregung, Erlebtes aufzuschreiben, um es für die Nachwelt, für Kinder, Enkel und Urenkel zu bewahren.
Renate Schoof sind kluge Geschichten über das Älterwerden gelungen, deren Stärke auch darin liegt, innere Bilder zu erzeugen. Genauigkeit im Ausdruck und eine poetische Sprache, wie von der Autorin gewohnt, erhöhen den Lesegenuss. Vielleicht brauchen wir mehr denn je Geschichten für Alte wie für Junge, um in diesen nicht einfachen Zeiten psychisch gesund zu bleiben.
Beate Grazianski (Neue Rheinische Zeitung online vom 10.3.21)
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„Eindrücke und Erlebnisse in der Realität werden mit viel Fantasie von mir zu einer neuen Wirklichkeit geformt“, verrät die Autorin. Schön fände sie es, wenn die Geschichten – oder Passagen daraus – Menschen zum Erinnern, vielleicht sogar zum Erzählen oder zum Aufschreiben eigener Erfahrungen motivierten.
Cuxhavener Nachrichten (19.02.2021)
- 1. Auflage
- Seiten: 144
- Preistyp: Artikel ist preisgebunden
- ISBN-13: 978-3-7666-2831-2
- Autor: Schoof, Renate
- Untertitel: Erlebte Geschichten
- Reihe: Im Herzen jung
- Inhalt: gebunden und mit Lesebändchen, Einband - fest (Hardcover), Einbandart: gebunden
- Maße: 21 x 13,1 cm
- Produktgruppe: Geschenkbuch