Großeltern müssen sich mit damit abfinden, dass sie bei der Taufe nicht die erste Geige spielen. Eltern und Taufpaten sind die Hauptpersonen, nach dem Täufling selbstverständlich. Trotzdem gehören Omas und Opas zum engsten Familienkreis. Bringen Sie sich also ein, zum Beispiel durch einen aktiven Part im Gottesdienst. Aber auch die Karte zur Taufe sollte Ihrer besonderen Stellung als Großeltern gerecht werden.
Taufkarten werden aufbewahrt
Geburtstagskarten gibt es jedes Jahr, sie finden relativ schnell den Weg ins Altpapier. Denken Sie daran, dass Taufkarten von vielen Menschen über Jahre und Jahrzehnte aufbewahrt werden. Liest Ihre Enkelin oder Ihr Enkel die Taufkarte noch einmal zur Kommunion, Konfirmation, Volljährigkeit oder zur Hochzeit, sollte sie oder er stolz sein können auf die Großeltern. Das ist Ihr Maßstab. Die Taufe kommt nicht überraschend. Sie haben also Zeit, sich einen schönen Text zu überlegen. Eine Internet-Recherche am Morgen vor dem Fest verschafft Ihnen ziemlich sicher ein geistreiches Zitat, aber keine persönliche Botschaft.
Ausgangspunkt sind Ihre Werte und Wünsche
Gehen wir davon aus, dass ein noch sehr kleines Kind getauft wird, bieten Wesen und Charakter des Täuflings keine geeigneten Anhaltspunkte. Der in der evangelischen Kirche von den Eltern oder Paten ausgewählte Taufspruch enthält aber vielleicht eine brauchbare Anregung. Hüten Sie sich vor Allgemeinplätzen und davor, den Eltern nach dem Mund zu schreiben. Zur Taufe gratuliert man auch nicht, sondern wünscht auf verschiedene Art Glück, Segen, Gesundheit, ein erfülltes Leben, eine liebevolle Familie und dergleichen. Hören Sie in sich hinein: Was Sind Ihre Wünsche und Ratschläge für den Neuankömmling in der christlichen Gemeinschaft, die ihm bestenfalls zum 18. Geburtstag auch noch etwas bedeuten? Selbstverständlich hat die Taufe als Sakrament einen klaren religiösen Bezug. Aber wenn Sie als Großeltern mit der Kirche, Religion und Gott nicht so viel am Hut haben, verzichten Sie in Ihren guten Wünschen darauf. Sie wären sonst unglaubwürdig.
Taufkarte selber basteln
Individualität drückt sich nicht nur im Text der Taufkarte aus. Vielleicht sind Sie ja geschickt genug, eine Karte selber zu basteln? Farbige Wellpappe, Büttenpapier und etwas Geschenkband sind großartiges Material dafür. Egal ob gekauft oder gebastelt, schreiben Sie mit einem hochwertigen Füller oder Tintenroller. Legen Sie Löschpapier (notfalls ein saugfähiges Blatt der Küchenrolle) bereit, damit es keine hässlichen Flecken gibt. Wer weiß - falls wir in zehn oder zwanzig Jahren nur noch digital kommunizieren, ist die Taufkarte ein ganz besonderes Erinnerungsstück an die Zeit, als Oma und Opa nach recht jung waren.
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