Ist bei der Taufe ein Taufpate erforderlich?
01.02.2021 00:00
Ist bei der Taufe Taufpate erforderlich?
Für viele ist eine Taufe ohne einen Taufpaten gewiss kaum vorstellbar. Oft wählen die Eltern sogar zwei Personen für diese verantwortungsvolle Aufgabe aus. Aber, ist ein Taufpate bei der Taufe unbedingt erforderlich?
Manchmal ist es nämlich gar nicht so einfach, einen geeigneten Taufpaten zu finden. Die Anforderungen der Kirchen sind in diesem Punkt recht hoch. Grund dafür ist, dass die Patenschaft nicht nur das Versprechen beinhaltet, für das Kind zu sorgen, falls den Eltern etwas zustoßen sollte. Sie schließt auch die Pflicht ein, das Taufkind bei der Entwicklung seines konfessionell gebundenen, christlichen Glaubens zu unterstützen.
Auf katholischer Seite ergibt sich daraus, dass der Taufpate Mitglied der katholischen Kirche sein muss. Christen anderer anerkannter Konfessionen können zwar eine vergleichbare Rolle einnehmen, werden dann aber Taufzeugen genannt. In der evangelischen Kirche gilt je nach Landeskirche, dass die Paten evangelisch oder getauftes Mitglied einer Kirche aus der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) sein müssen.
Personen,
- die sich zu keinem Glauben bekennen,
- die aus der Kirche ausgetreten sind,
- die keiner christlichen Gemeinschaft angehören, deren Taufe von den großen Kirchen anerkannt ist oder
- die einer anderen Religionsgemeinschaft wie dem Judentum oder dem Islam angehören,
können nicht Taufpate werden. Auch die Eltern des Taufkindes kommen selbstverständlich nicht infrage.
In der evangelischen wie in der katholischen Kirche wird zwar betont, dass mindestens ein Taufpate vorhanden sein sollte. Da aber eines der oben genannten Ausschlusskriterien auf immer mehr Menschen zutrifft, gibt es inzwischen Ausnahmeregelungen.
Taufpaten sind bei der Taufe nämlich nicht zwingend erforderlich.
Ist es also nicht möglich, eine geeignete Person zu finden, kann in besonderen Fällen die Taufe auch ohne Taufpaten sattfinden. Häufig werden dann die Eltern ein zusätzliches Versprechen abgeben, dem Kind bei der Festigung seines christlichen Glaubens zu helfen. In jedem Falle aber sollten Eltern zuvor das Gespräch mit der Gemeinde suchen. Vielleicht ergibt sich ja dort die Chance einen Taufpaten zu benennen, wenn die Suche im eigenen Familien- oder Freundeskreis erfolglos geblieben ist.
Was ist mit der Erwachsenentaufe?
Ein Sonderfall der Taufe ist die Erwachsenentaufe von Menschen, die vorher keinem oder einem anderen Glauben angehörten. In der evangelischen Kirche sind hier Taufpaten ebenfalls willkommen, aber weniger üblich. Die katholische Kirche dagegen betont, dass das Taufpatenamt sogar seinen Ursprung in der Erwachsenentaufe hat. Die Aufgabe der Paten war es dabei, Taufwillige zu begleiten und mit allen Aspekten des katholischen Glaubens vertraut zu machen. Diese Vorbereitung gibt es als Katechumenat weiterhin.
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