Nur begrüßen oder doch gratulieren - was sagt man Eltern bei der Taufe?

Die Taufe ist für die Eltern ein bedeutender Tag. Sie haben sich ganz bewusst entschieden, ihrem Kind ein kirchliches Sakrament spenden zu lassen, mit dem es Mitglied einer christlichen Gemeinschaft wird. Sind Sie zum Taufgottesdienst und zu einer anschließenden Feier eingeladen, werden Sie den Eltern ein paar Worte sagen wollen. Aber ist "herzlichen Glückwunsch" die passende Formulierung? Wozu möchten Sie denn gratulieren? Dass der Pastor alles richtig gemacht hat und das Kind trotz Wasser friedlich geblieben ist? Eine Taufe ist kein Geburtstag und keine Hochzeit. Gute Wünsche sollten etwas gezielter formuliert werden.

Vor der Taufe

Vermutlich sehen Sie die Eltern bereits vor dem Gottesdienst. Zu diesem Zeitpunkt ist eine wie auch immer formulierte Gratulation verfrüht. Begrüßen Sie die Eltern so, wie Sie es sonst auch tun würden, mit Umarmung oder Handschlag - falls die Gastgeber eine Hand frei haben, schließlich muss auch jemand das Kind halten. Bedanken Sie sich für die Einladung, zeigen Sie Freude, dass Sie an einem so wichtigen Tag dabei sein dürfen.

Alles überstanden

Nach der Zeremonie werden Sie sicher Gelegenheit haben, den Eltern des Täuflings Ihre guten Wünsche persönlich zu sagen. Tun Sie das auch, wenn Sie schon alles in eine Karte geschrieben haben. Da sich die Eltern für eine kirchliche Taufe entschieden haben, dürfen Ihre Wünsche religiös geprägt sein. Wünschen Sie zum Beispiel "Glück und Gottes Segen für einen langen Lebensweg". Sie haben selbst keinen Bezug zu Gott und der Kirche? Dann klingt so ein Spruch aufgesetzt und unehrlich. Lassen Sie Gott und die Schutzengel einfach weg, wenn Sie nicht überzeugt sind, dass sie wirklich existieren. Auch für eine kirchliche Veranstaltung gibt es schöne weltliche Wünsche. "Ein Leben voller Fröhlichkeit und Lachen" klingt sehr schön und kommt ohne Religion aus. Wenn Ihnen gar nichts einfallen sollte, achten Sie im Gottesdienst auf die Fürbitten. Da ist sicher etwas dabei, dass Sie später auch wünschen können.

Worte an das Kind

Es spricht nichts dagegen, Zukunftswünsche an das Kind zu richten. Unterstellt, dass ein Baby getauft worden ist, wird es die Wünsche zwar nicht verstehen, aber die Eltern hören ja mit. Mit der direkten Ansprache beweisen Sie, dass Sie auch das kleinste Kind respektieren und ihm seinen Platz als Mittelpunkt der Tauffeier einräumen. Erst recht gilt das, wenn ältere Kinder getauft werden. Überlegen Sie einen altersgerechten Wunsch. Erst danach sind die Eltern dran: Khalil Gibran hat formuliert, dass Eltern ihren Kindern erst Wurzeln und später Flügel geben mögen.

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