Fürbitten sind eine schöne Tradition in vielen Messen. Im Taufgottesdienst haben sie eine besondere Bedeutung. Es geht darum, Gottes Segen nicht pauschal für die Gemeinde zu erbitten, sondern speziell für den kleinen Menschen, der durch das Sakrament der Taufe in die christliche Gemeinschaft aufgenommen wird. Aber wie viele Fürbitten sollten es sein? Und wer trägt sie vor?
Mehr als zwei, höchstens sechs
Das Taufgespräch sollte einen Anhaltspunkt geben, was in dieser Kirche üblich ist. Ganz allgemein gesprochen sollten es mehr als zwei Fürbitten sein - alles darunter wirkt wie Desinteresse der Beteiligten. Weniger sind nur angemessen, wenn in einem Gottesdienst viele Taufen durchgeführt werden und den Familien deshalb jeweils etwas weniger Zeit eingeräumt wird. Auch bei einer Taufe im ganz kleinen Kreis können zwei Fürbitten schon genug sein. Andererseits ist die Bitte um göttlichen Beistand aber keine Frage von Quantität. Gott existiert jenseits der Zeit. Ihm ist es egal, wie lange Sie ihn mit Fürbitten ansprechen. Aber ganz weltlich gesprochen wird ein allzu langer Taufgottesdienst vor allem für die Hauptperson, den Täufling, zur Geduldsprobe. Spätestens nach sechs Fürbitten sollte deshalb Schluss sein.
Kein Privileg von Eltern und Paten
Früher war es Tradition, dass nur Eltern und Taufpaten Fürbitten vortragen. Das ist heute gänzlich anders. Fragen Sie doch bei der Einladung zum Taufgottesdienst, wer sich aktiv einbringen möchte. Die Resonanz kann sehr unterschiedlich ausfallen. Manchmal bedarf es sanfter Überredungskunst, damit Großeltern, ältere Geschwister oder enge Freunde eine Fürbitte vortragen. In anderen Familien werden Sie vielleicht neben den Fürbitten noch andere Pöstchen verteilen müssen, um alle Beteiligungswünsche zu erfüllen. In diesem Fall ist es kein Problem, wenn sich die Eltern bei den Fürbitten zurücknehmen. Sie können ihr Gebet auch in aller Stille zu Hause sprechen.
Doppelungen vermeiden
Wichtig ist, dass einer - meist Pate oder Elternteil - die Koordination für den Gottesdienst und damit auch die Fürbitten übernimmt. Selbstverständlich soll jeder die Fürbitte vortragen, die ihm am Herzen liegt. Aber sechs Bitten um Gesundheit sind dann vielleicht doch des Guten zu viel. Der Koordinator darf den Fürbittenden gern mit Kreativität auf die Sprünge helfen. Wie wäre es zum Beispiel mit Mut, Stärke und Zuversicht? Die Fürbitten müssen sich nicht unbedingt allein auf den Täufling beziehen. Kraft für die Eltern und Energie für die Paten sind auch sehr passende Wünsche. Die letzte Fürbitte, vorgetragen von den Eltern, kann dann etwas weiter ausholen und zum Beispiel alle Kinder und Eltern einbeziehen.
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