Was ist der Sinn der Taufe?

Der Auftrag zur Taufe geht auf das Wort des auferstandenen Jesus zurück, der seine Jünger anwies: "Geht hin und macht alle Völker zu Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles zu halten, was ich euch befohlen habe" (Matthäus 28, 19-20). Mit dieser im Namen des dreieinigen Gottes vollzogenen Taufe bereitet die christliche Gemeinschaft dem neuen Erdenbürger ein festliches Willkommen. Wie sich einst Jesus im Fluss Jordan taufen ließ, so steht heute das geweihte Taufwasser als Zeichen des Lebens, der Reinigung sowie für die bleibende Verbindung mit Gott. Symbolisiert durch das Auftauchen aus dem Wasser erhält die oder der Getaufte Anteil an Christi Auferstehung.

Bedeutung der Taufsymbole: Vom Wasser bis zur Kerze

Das Wasser als zentrales Taufelement verheißt Erneuerung, Reinigung und Befreiung von Sünden. Darüber hinaus sind auch das Kreuzzeichen, das Taufkleid und die Kerze fester Bestandteil einer Taufzeremonie. Jedem einzelnen Taufsymbol kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Jesus ist am Kreuz gestorben und wiederauferstanden. In diesem Sinne gilt das Kreuzzeichen als Symbol für die Überwindung des Todes, als Glaubenszeichen und Bekenntnis zur Dreifaltigkeit Gottes: des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das Anlegen eines langen, weißen Taufkleides symbolisiert die Bindung an Jesus, der den Täufling von nun an wie das Kleid von allen Seiten umgibt. Die weiße Farbe versinnbildlicht Unschuld und Reinheit. Auch die Taufkerze steht als Hoffnungszeichen für Jesus Christus. Sie verkörpert Wärme und Geborgenheit. Ihr Licht soll den Lebensweg im Glauben erhellen. 

Der spezielle Sinn der Taufe als Eingliederung in die Glaubensgemeinschaft aller Christen zeigt sich an der konfessionsübergreifenden Gültigkeit dieses Sakraments. Zudem bedarf die Taufe keiner Wiederholung. Sie unterstreicht trotz Unterschieden hinsichtlich Taufformel und Taufakt den verbindenden Charakter der zahlreichen Glaubensrichtungen und Kirchen des Christentums. Während zu Vorzeiten das Untertauchen des Täuflings in Wasser gängige Praxis war, wird die Taufe heute meist durch dreimaliges Begießen vollzogen. Ebenfalls einem historischen Wandel unterworfen war der bevorzugte Zeitpunkt der Taufzeremonie: von der Erwachsenentaufe hin zur Säuglingstaufe. Beide Varianten sind grundsätzlich möglich - in den meisten Fällen wird heute jedoch sowohl die katholische als auch die evangelische Taufe bereits im frühen Kindesalter empfangen. Stellvertretend für den Säugling übernehmen seine Eltern die Glaubensentscheidung, ob sie das Kind Gott anvertrauen möchten. Zur Seite steht ihnen ein Taufpate. Dessen Aufgabe liegt darin, die elterliche Erziehung im christlichen Glauben zu unterstützen und den jungen Christen fortan auf seinem sinnerfüllten Lebensweg zu begleiten. 

Sich dem Schutz Gottes anvertrauen, in die große Gemeinschaft mit Christus eintreten und den Heiligen Geist empfangen: Das Sakrament der Taufe markiert den Anfang eines lebenslangen Weges gemeinsam mit Gott. Das Christsein beginnt mit der Heiligen Taufe und das kleine Menschenkind wird zum Gotteskind.