Jeder, der einen geliebten Menschen verloren hat, empfindet Trauer. Dies ist eine völlig natürliche Reaktion auf den Verlust. Sie gestaltet sich komplex und umfasst vier Trauerphasen. Sie zu durchleben, hilft dabei, den Todesfall zu verarbeiten und irgendwann wieder nach vorn zu schauen.
Welche Trauerphasen gibt es?
Der Tod eines Angehörigen wirft viele aus der Bahn und geht mit verschiedenen Gefühlen wie Wut, Trauer und Verzweiflung einher. Mit einem tragischen Verlust umzugehen, ist nicht einfach. Hinterbliebene durchlaufen verschiedene Trauerphasen, die dabei helfen sollen, ihn immer besser zu bewältigen.
Trauerphase Nummer 1: Nicht-Wahrhaben-Wollen
Die erste Trauerphase ist das Nicht-Wahrhaben-Wollen des Verlustes, denn den Tod des geliebten Menschen möchten viele Hinterbliebene nicht wahrhaben und wirken gefühllos. Sie stehen unter Schock, können es nicht glauben oder leugnen es. Hinzu gesellen sich Verzweiflung, Hilflosigkeit und Ratlosigkeit. In dieser Trauerphase, die einige Stunden, Tage oder Wochen andauern kann, sind Mitgefühl und Unterstützung sehr wichtig.
Trauerphase Nummer 2: Emotionen brechen auf
Der Schock ist in der zweiten Phase zu den Gefühlen durchgedrungen. Hinterbliebene haben realisiert, dass der Angehörige tatsächlich tot ist und nicht zurückkehren wird. Sie empfinden viel Leid und Schmerz, aber auch intensive Emotionen wie tiefe Traurigkeit, Sehnsucht, Wut und Zorn bis hin zu Schuldgefühlen, was man beispielsweise hätte anders machen können. Es ist wichtig, auch aggressive Gefühle zu erleben und zuzulassen, um nicht in einer Depression zu versinken. Je nach Enge der Beziehung und Umstand des Todes zum Verstorbenen kann diese Trauerphase Wochen, Monate oder gar Jahre dauern. Trauernde können in dieser Phase durch Zuhören und Anteilnahme unterstützt werden.
Trauerphase Nummer 3: Suchen und sich trennen
Hinterbliebene gehen auch in dieser Phase durch schwere Zeiten und suchen dabei nach dem Verstorbenen und den gemeinsamen Erinnerungen. Sie setzen sich mit ihm auseinander. Dies kann das Trauern erleichtern und beim Abschiednehmen helfen. Diese Trauerphase dauert Wochen bis Jahre. Im Verlauf des Prozesses wird irgendwann innerlich die Entscheidung getroffen, dem Leben eine neue Chance zu geben.
Trauerphase Nummer 4: Neuer Selbst- und Weltbezug
Der verstorbene Mensch ist im Inneren des Angehörigen ein Begleiter geworden. Der Verlust ist "akzeptiert" und die eigene Seele findet wieder ihre Balance. Dies bietet Platz für eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft und einen Neuanfang. Es kann in dieser Phase aber auch Rückfälle geben und die Trauer wieder aufbrechen. Dies sollte akzeptiert werden.
Zusammenfassung
Jeder Mensch trauert anders und benötigt unterschiedlich lange, um den Verlust von einem Angehörigen zu verarbeiten. Doch die Trauerphasen werden von den meisten auf sehr ähnliche Weise empfunden. Die Dauer einer jeden Phase kann aber verschieden sein. Am Ende steht die Neuorientierung.
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