Nach dem Verlust eines geliebten Menschen ist es eine normale Reaktion, in Trauer zu fallen. Auch wenn diese Gefühle schmerzhaft und schwer zu ertragen sind, haben sie ihre Berechtigung, um den Tod zu verarbeiten. Bei vielen Trauernden stellt sich jedoch irgendwann die Frage, wie lange es dauert, bis sie wieder nach vorn blicken können. Darauf gibt es leider keine allgemeingültige Antwort, denn jeder Mensch trauert anders. Bei dem einen bleibt die Trauer ein Jahr im Vordergrund, andere fühlen sich schon nach drei Wochen wieder gut. Dabei unterscheidet sich die Intensität der Gefühle. Es gibt Menschen, die ein ganzes Leben lang um eine geliebte Person trauern, wobei sie die Trauer nur in bestimmten Situationen wie dem Todestag zulassen. Bei dieser Frage gibt es also kein richtig oder falsch. Wenn die Trauer aber zur anhaltenden Belastung wird, sollten Sie darüber nachdenken, sich therapeutische Hilfe zu organisieren.
Es wird besser, auch wenn es sich nicht so anfühlt
Manche Menschen befürchten, dass ihre Trauer nie endet. Während andere Angehörige nach einigen Wochen schon wieder lachen können, fühlen sie sich mit jedem Tag nur schlechter. Doch wer trauert, sollte sich keinesfalls auf solche Vergleiche einlassen, denn sie lösen das Problem nicht und lösen weitere unangenehme Emotionen aus. Vergleiche sind zudem sinnlos: Jeder Mensch hat individuelle Voraussetzungen für den Trauerverlauf. Diese hängen von Faktoren ab, die sich nicht beeinflussen lassen, etwa von bisherigen Erfahrungen oder den Genen. Außerdem ist nur selten klar, ob andere ihre Trauer nicht vielleicht sogar verbergen. Statt sich zu vergleichen ist es daher sinnvoller, zu versuchen, den eigenen Weg bestmöglich zu gehen.
Trauer gezielt verarbeiten: Wie Sie den Tod schneller verarbeiten
Der Alltag lässt es häufig nicht zu, dass wir nach einem Todesfall länger trauern. Um die Trauer in absehbarer Zeit zu überwinden, bleibt Ihnen daher nichts anderes übrig, als sie gezielt zu verarbeiten. Verzichten Sie darauf, Ihren Schmerz mit Alkohol, Drogen oder Medikamenten zu betäuben, denn dieses Verdrängen macht alles nur noch schlimmer. Zur Trauerbewältigung stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen. Wichtig ist, sich trotz allem Zeit zu lassen, denn das Verarbeiten lässt sich nicht erzwingen. Vielen Hinterbliebenen hilft es, sich mit Menschen auszutauschen, die die Gefühle nachvollziehen können. Wer keine solche Person kennt, kann sich an die Telefonseelsorge, Kirchen, Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen wenden. Auch wenn es sich falsch anfühlt, ist es wichtig, alte Hobbys weiterzuführen, wieder zu arbeiten und aktiv am Leben teilzunehmen. Das lenkt ab und spendet neue Energie.
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