Trauer und den Trauerprozess verstehen
Eine unerwiderte Liebe, die Trennung von geliebten Personen oder gar ein Todesfall - an irgendeinem Punkt seines Lebens erfährt jeder Mensch mindestens einmal das Gefühl der Trauer. Gut, wenn Sie diese Situation nicht unvorbereitet durchleben müssen, sondern bereits einiges über den Verlauf und die Anzeichen von Trauer wissen.
Obwohl das Trauergefühl zahlreiche Ursachen haben kann und die Reaktion auf traurige Ereignisse sehr individuell ist, verläuft es bei allen Menschen nach dem gleichen Schema. Die Intensität und die Dauer schwanken jedoch stark - und mit ihnen die äußerlichen Anzeichen der Trauer. Hier lernen Sie, körperliche und seelische Veränderungen zu verstehen, damit Sie Ihre Trauer als natürlichen Prozess begreifen können.
Der allgemeine Verlauf des Trauerprozesses
Ungeachtet dessen, welche Ursache Trauer hat, durchleben Sie dabei vier typische Phasen. Ihre Bezeichnungen und Merkmale sind wie folgt:
Die Phase des Nicht-wahrhaben-Wollens
Sie leugnen den erlittenen Verlust, befinden sich in einer Art Schockzustand und sind fast empfindungslos. Bei den meisten Trauernden endet diese Phase schon nach wenigen Stunden; bei manchen zieht sie sich aber auch über viele Wochen hinweg.
Die Phase ausbrechender Emotionen
Sie erleben alle möglichen Gefühle im ständigen Wechsel mit anderen. In unmittelbarer Abfolge empfinden Sie Wut, Angst und Ruhelosigkeit; dazwischen auch Freude und positive Energie. Parallel dazu suchen Sie ununterbrochen nach einer rationalen Erklärung für den Verlust, den Sie erlitten haben.
Die Phase des Suchens, Findens und Sich-trennens
Die Impulsivität und Widersprüchlichkeit Ihrer Trauergefühle lässt nach; dennoch denken Sie weiterhin an den/die Vermisste - und suchen die Person überall. Bei einem vorangegangenen Todesfall kommen Sie immer wieder zu der Erkenntnis, dass Sie sie nicht finden werden; trauern Sie um den Verlust einer/eines noch Lebenden, stoßen Sie im Umfeld häufig auf Unverständnis.
Beides ist hochgradig frustrierend und führt dazu, dass Sie sich gedanklich und gefühlsmäßig "im Kreis drehen". Diese Phase des Trauerprozesses belastet Sie und Ihr Umfeld annährend gleich stark - und kostet alle Beteiligten die meiste Kraft und Geduld.
Die Phase des Sich-Findens und neuer Bezugspunkte
Irgendwann haben Sie den Verlust des geliebten Menschen akzeptiert und nehmen ihn nur noch in Ihrer Erinnerung wahr. Sie beginnen, die Erfahrungen und Erlebnisse mit dieser Person für Ihre Weiterentwicklung zu nutzen. Dabei nehmen Sie sowohl sich als auch Ihr Umfeld häufig verändert wahr - d.h. Sie stellen bisherige Beziehungen in Frage und/oder bauen neue auf.
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